Live Online-Lesung mit Jan Ranft

Das KCM Schwulenzentrum e.V., der CSD Münster e.V., die Gruppe Gay&Grey, das Amt für Gleichstellung und T-I-MS e.V. laden zu einer Live Online-Lesung ein.

Zitronenjoghurt mit Buttermilch

Lesung und Gespräch mit Jan Ranft

2018 präsentierte Jan Ranft sein Buch „Himbeerjoghurt mit Sahne“ im KCM. Diese Lesung war auf viel Zuspruch gestoßen. Im Frühjahr 2020 ist sein Neues Buch „Zitronenjoghurt mit Buttermilch“ erschienen. In 6 Geschichten auf 344 Seiten wird es ein Wiedersehen mit Martin, Simon, Ottokar, Tom, Matthias und vielen mehr geben. Die Geschichte eines Zuhörers, der bei der Lesung im KCM dabei war und sich unglücklich in einen Mann von der Post verliebt hat, hat ihn zu einer Geschichte im neuen Buch inspiriert.

Im Anschluss wird es die Möglichkeit geben ein Handsigniertes Buch von Jan Ranft zu erwerben.

Unter allen Teilnehmenden, die bis zum Ende der Lesung dabei sind, wird ein Handsigniertes Buch verlost! (Der Rechtsweg ist ausgeschlossen!)

Die Lesung findet online über Zoom statt. Die Installation eines Programmes ist nicht erforderlich und die Teilnahme ist über einem Web-Browser möglich.

Zugang zur Online-Lesung über Zoom

Datum: 29.03.2021

Uhrzeit: 18:30 Uhr

Meeting-ID: 858 2525 6916

Kenncode: 244799

Link: https://us02web.zoom.us/j/85825256916?pwd=Um1taUd6QXJJdVRIUk5kdEJPTGxvUT09

Wir bedanken uns!

Danke für euren Einsatz, euer Engagement und eure Hilfe im Jahr 2020.

Zum Ende des Jahres möchten wir uns bei allen ehrenamtlichen Helfenden, Unterstützer*innen, Sponsor*innen, Vereinen, Institutionen und allen Menschen für die gute, konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit bedanken.

Dieses Jahr war ein ereignisreiches Jahr mit vielen besonderen Herausforderungen. „GEMEINSAM WEITERGEHEN“ lautete unsere Motto und Gemeinsam sind wir um Münsters Promenade gelaufen.

Für Euer Engagement, Ehrgeiz und Lebendigkeit bedanken wir uns vom ganzen Herzen. Ihr habt den CSD 2020 zu etwas großartigem gemacht.

Die Planung und Organisation für das Jahr 2021 sind bereits im vollen Gange, wir freuen uns über jeden weiteren Helfer für unsere AG’s wie z.B.: Demo, Ständefest, Prideweeks, Tombola, Abschlussparty, etc. …

Wir freuen uns auf ein gemeinsames 2021 und wünschen euch und euren liebesten schöne Festtage und einen guten Start ins neue Jahr.

Deutsche Bahn lenkt ein: Homosexualität_en Plakat nun doch am Münsteraner HBF zu sehen

Wir als Vorstand des CSD Münster e.V. begrüßen die Entscheidung der Deutschen Bahn AG, die sich nach einer erneuten Prüfung nun doch dazu entschlossen hat, das Plakat der Sonderausstellung „Homosexualität_en“ des LWL Museums für Kunst und Kultur Münster für etwaige Werbeflächen im Münsteraner HBF freizugeben. Wir werten die Entscheidung der Deutschen Bahn auch als eine Reaktion auf unseren Offenen Brief, der sicherlich dazu beigetragen hat, dass die Presse und Stadtgesellschaft auf diese übertriebene Maßnahme aufmerksam wird. Das Fachreferat Media & Buch der Deutschen Bahn AG, welches für die Genehmigung von Werbung in Bahnhöfen zuständig ist, hatte zuvor das Plakat als „sexistisch“ und „sexualisiert“ eingestuft und von der Freigabe der Werbeflächen in Bahnhöfen abgeraten.

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Das Plakat der Sonderausstellung „Homosexualität_en“, die ab dem 13. Mai im LWL Museum in Münster zu sehen sein wird.

Wie wir bereits in einem offenen Brief an die Deutsche Bahn AG ausgesagt haben, teilen wir diese Einschätzung nicht; ist es doch gerade die bewusste Inszenierung vermeintlich vorherrschender Geschlechternormen, die durch die Darstellung in Frage gestellt werden. Der_die auf dem Plakat abgebildete Künstler_in Heather Cassils repräsentiert diverse Formen sexueller und geschlechtlicher Identität und öffnet normative Vorstellungen darüber, was Sexualität und Geschlecht zu sein scheint. Er_sie entlarvt die vermeintliche Natürlichkeit durch eine selbstermächtigende Aufladung geschlechlicher und sexueller Symbole und stellt sie in einen neuen Kontext. Das Plakat kann hierdurch vielmehr selbst als Kunst betrachtet werden; kommt doch eine empowernde und emanzipative Wirkung zum Tragen: Es zeigt ein Auflehnen gegenüber gesellschaftlichen Zwängen und kann die Betrachtenden dazu ermutigen, über nomative Vorstellungen von Sexualität und Geschlecht nachzudenken und ihre eigene Identität unabhängig und frei zu leben.

 

Offener Brief an die Deutsche Bahn AG / das Fachreferat Media & Buch zum Werbeverbot der „Homosexualität_en“ Sonderausstellung des LWL – Museums für Kunst und Kultur im Münsteraner HBF

Mit Bedauern mussten wir einer am 5. Mai 2016 veröffentlichten Meldung auf www.queer.de entnehmen, dass die Deutsche Bahn AG sich weigert, die Ausstellung „Homosexualität_en“, die gemeinsam vom LWL- Museum für Kunst und Kultur und dem Schwulen Museum* ab dem 13. Mai 2016 in Münster gezeigt wird, in ihren Bahnhöfen zu bewerben. Dem Bericht zufolge wurde die Ablehnung mit der Aussage begründet, die Werbung sei „sexuell, sexistisch und sexualisiert“.

Wir als CSD Münster e.V. können diese Begründung nicht nachvollziehen. Wir fordern die Deutsche Bahn AG auf, die Ausstellung durch das Aushängen der Plakate zu unterstützen und hierdurch einen Beitrag für eine offene, aufgeklärte Gesellschaft zu leisten sowie Respekt gegenüber Menschen zu zeigen, die sich gegen heterosexuelle Normen und Normerwartungen stellen und hierdurch ihren eigenen Entwurf von persönlichem Glück und eigener Identität verwirklicht sehen.

Das Plakat zur Ausstellung zeigt ein Foto des_der kanadischen Künstlers_in und Bodybuilders_in Heather Cassils. Auf diesem Foto zeigt sie_er seinen trainierten, muskulösen Körper; dazu trägt sie_er roten Lippenstift. Cassils Anspruch ist es, aus dem eigenen Körper ein Kunstwerk zu machen. So vereint sie_er „typisch“ männliche Charakteristika mit „typisch“ weiblichen Attributen und stellt so die Aussagekraft solcher Beschreibungen in Frage. Wie aus Interviews mit dem_der Künstler_in zu entnehmen ist, geht es ihr_ihm um eine selbstbestimmte Inszenierung des eigenen Körpers abseits jeglicher Geschlechternormen. Der „Spiegel“ zitiert Cassils mit den Worten: „Ich lehne die Idee ab, dass man als Mann oder Frau werben muss.“ Diese Botschaft sendet auch das Plakat der Ausstellung „Homosexualität_en“ aus.

Wir können hier keine sexistische Werbung erkennen. Kennzeichnend für sexistische Werbung ist, dass sie gezielt Geschlechterklischees einsetzt, die Personen exklusiv auf bestimmte Attribute festschreibt, herabwürdigt und sie gegenüber anderen Geschlechtern diskriminiert. Sexistische Werbung begreift Menschen nicht als Individuen, als Persönlichkeiten, sondern als reine Repräsentant_innen von Geschlechtererwartungen. Sie sollen Reize wecken und nicht weiter stören. Cassils möchte aber das Gegenteil von diesen Zielen erreichen. Ihr_ihm geht es darum, Klischees als die Lüge zu entlarven, die weiter vorgibt, sie sei nur natürlich. So gelingt es ihr_ihm, Symbole selbstständig mit Bedeutung aufzuladen und in einen neuen Kontext zu stellen. Dadurch erreicht sie_er das, was sexistische Werbung niemals könnte: Emanzipation von gesellschaftlichen Zwängen und Selbstermächtigung. Das Plakat strahlt Selbstbewusstsein aus, es regt zum Nachdenken über den Ursprung von Geschlechterrollen an und ermutigt, Identitäten autonom zu gestalten. Dadurch übersteigt es die Werbung und wird selbst zur Kunst.

Natürlich soll das Plakat durch die Darstellung des nackten Körpers auch die Sinne ansprechen. Aber ist eine Reduzierung der Darstellung eines selbstbewussten, schönen und stolzen Menschen auf seine Nacktheit nicht selbst ein sexistischer Fehlschluss?
Wir hoffen, dass die Deutsche Bahn AG ihre Haltung zu dem Plakat überdenkt und die Ausstellung des LWL Museums Münster bewirbt. Dadurch leistet sie einen Beitrag für Offenheit und Respekt für die LSBTIQ*-Community. Wir möchten darauf hinweisen, welche Bedeutung die Ausstellung für Münsters Community hat. In Münster fand am 29. April 1972 die erste bundesdeutsche Homosexuellendemo statt. Seitdem ist aus einer diskriminierten und marginalisierten Subkultur ein wichtiger Teil der Gesellschaft geworden, der das öffentliche Leben in Münster mitgestaltet und bereichert, der Veränderungen anstößt und sich für Offenheit einsetzt. Längst umfasst die Szene dabei nicht nur Homosexuelle, sondern auch Bisexuelle, Transgender, Intersexuelle und Queers*. Das schönste Zeichen dieser Entwicklung ist, dass die verschiedenen Vereine und Institutionen einmal im Jahr gemeinsam die Pride Weeks veranstalten und zusammen den Christopher Street Day feiern. Und auch wenn sich die persönliche und rechtliche Situation vieler Menschen deutlich gebessert hat, ist es noch ein langer Weg bis zu vollem gegenseitigem Respekt. Wer versucht, abseits von heterosexuellen Normen oder dem klassischen binären Geschlechtsdenken sein Leben autonom zu gestalten, stößt immer noch auf Widerstand. Die Ausstellung “Homosexualität_en” kann Menschen helfen, es leichter zu haben, indem sie das Bewusstsein für ein Recht auf diverse Lebensentwürfe und Identitäten weckt und die LSBTIQ*-Community in ihrer ganzen Vielfalt abbildet. Die Community freut sich auf die Ausstellung, arbeitet mit den Veranstalter_innen zusammen. Viele Menschen konnten sogar an der Gestaltung mitwirken.
Wir bitten Sie, diese Arbeit zu unterstützen und zu würdigen, indem Sie die Ausstellung bewerben. Wir hoffen sehr, dass wir auf Sie zählen können.

Mit freundlichen Grüßen

Lydia Dietrich und Andreas Sahner für den CSD Münster e.V. Vorstand

Diversity in the diverCity of Münster

Gut Ding will Weile haben. Aber nun ist er  online:

Stephan Kuhlmann und Daria Jaranowska haben für das englische Jugendmagazin „diverCity“, das über den Sender „openWeb TV“ ausgestrahlt wird, einen ziemlich umfassenden Bericht zum CSD Münster erstellt. Die Reporterin und der Reporter waren den ganzen Tag beim Christopher Street Day dabei und haben das mehrstündige Filmmaterial zu einem sehr bunten und vielfältigen Beitrag zusammengeschnitten.

http://www.owtv.de/divercity/