Am 16. April 2016 fand der zweite Frühjahrsempfang unseres Vereins in Münster statt. Zu diesem Anlass haben wir in den Raum Münster im Turm der Westfalen AG eingeladen. Zahlreiche Vertreter*innen von Stadt und Stadtgesellschaft, Vereinsmitglieder und Unterstützer*innen sind der Einladung gefolgt, um gemeinsam mit uns auf das letzte Jahr zurückzublicken und sich auf die kommende Pride-Saison vorzubereiten.
Für die Möglichkeit, den Raum Münster mit seinem Ausblick über die Dächer Münsters nutzen zu können, bedankten wir uns zunächst bei der Westfalen AG.
Renate Fritsch-Albert, Mitglied der Geschäftsleitung, begründete das Engagement für die Belange der LSBTIQ*-Community in ihrem Grußwort mit einem Augenzwinkern: „Die Produkte unseres Hauses wie Benzin, Strom oder Gas mögen vielleicht nicht sexy sein, aber durch unsere Offenheit in Richtung Vielfalt können wir sie sexy machen!“
Aber auch durch die Politik erhielten wir große Unterstützung. Bürgermeisterin Wendela-Beate Vilhjalmsson wies darauf hin, wie wichtig es ist, gemeinsam gegen Rechtspopulismus, Homo- und Trans*phobie auf- und für eine vielfältige und bunte Gesellschaft einzustehen. Und Christoph Strässer, Bundestagsabgeordneter aus Münster und ehemaliger Beauftragter der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und humanitäre Hilfe, versprach seinen Einsatz für eine Gesetzesinitiative des Bundesrats zur Öffnung der Ehe für alle Menschen, unabhängig von sexueller Orientierung oder geschlechtlicher Identität.
Für den Vorstand unseres Vereins konnte Andreas Sahner in seiner Rede zunächst auf ein erfolgreiches Jahr 2015 zurückblicken.
Das Motto „BeKenntnis: Vielfalt“ war Inspiration für viele schöne, informative und unterhaltsame Veranstaltungen der LSBTIQ*-Community Münsters während der Pride Weeks und des Christopher Street Day am 29.8.2015. Weil sich zu Vielfalt nur bekennen kann, wer Vielfalt auch wirklich kennt, haben wir als CSD Verein viele Möglichkeiten der Begegnung, des Kennenlernens und der Information veranstaltet, um Respekt für die verschiedenen Lebensentwürfe von Menschen zu verwirklichen. Im Namen des Vorstandes bedankte sich Andreas Sahner bei allen Unterstützer*innen aus Stadt, Stadtgesellschaft und Politik, sowie den vielen ehrenamtlichen Helfer*innen, ohne die der CSD nicht möglich gewesen wäre.
Nach dem Rückblick auf das Jahr 2015 wurde das Motto des CSD Münster 2016 vorgestellt: „Stellt euch quer!“ Damit wenden wir uns als CSD Münster e.V. in diesem Jahr gegen den Rechtsruck von Teilen der Gesellschaft und die Versuche, Stimmung gegen Minderheiten zu machen. Hiervon sind auch Menschen betroffen, die nicht der heterosexuellen Norm entsprechen und denen vorgeworfen wird, sie gefährdeten die Zukunft von „Familie und Staat“. Dass in Regenbogenfamilien längst Verantwortung gemeinsam geteilt wird und dass die Selbstbestimmung von Menschen keine Gefahr für das Glück anderer Menschen ist, spielt dabei keine Rolle.
Als CSD Münster e.V. möchten wir denen eine Stimme geben, die man in der öffentlichen Diskussion nicht hört, weil nur über sie gesprochen wird und nicht mit ihnen. Daher werden in diesem Jahr zum ersten Mal die Queer Refugees for CSD teilnehmen und über die Situation queerer Geflüchteter in Deutschland und die Menschenrechtslage weltweit berichten. Ein Schwerpunkt unserer Arbeit wird daher darauf liegen, die geflüchteten Menschen in unserer bunten Gesellschaft willkommen zu heißen und ihnen neue Perspektiven im gemeinsamen Zusammenleben zu bieten. Wer sich gegen Homo- und Trans*phobie stellen möchte, muss auch gegen Rassismus die Stimme erheben.
Auch in diesem Jahr werden wir als CSD Münster e.V. bei vielen Aktionen für Akzeptanz und Respekt auftreten. So feiern wir am 17.5.2016 gemeinsam mit den LSBTIQ*-Vereinen und Einrichtungen Münsters vor dem Stadthaus I den Internationalen Tag gegen Homo- und Transphobie mit einer Kundgebung ab 17 Uhr.
Unsere Pride-Weeks beginnen mit der traditionellen Hissung der Regenbogenflagge vor dem Stadthaus I am 6.8.2016 um 12 Uhr. Höhepunkt wird der Christopher Street Day am 27.8.2016 mit der CSDemo durch die Innenstadt und dem Kulturfest im Innenhof des Rathauses sein.
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.